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Pressemitteilung zum 3. Jahrestag der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan - Bundesaufnahmeprogramm retten!

Stuttgart, 14.08.2024. Anlässlich des dritten Jahrestags der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan fordert Refugio Stuttgart e.V. gemeinsam mit über 50 Organisationen, bedrohte afghanische Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtlicher nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Das Bundesaufnahmeprogramm und weitere Aufnahmemaßnahmen müssen fortgesetzt, beschleunigt und ausgeweitet werden.

Afghanistan ist seit mehreren Jahren das bedeutendste Herkunftsland von Klientinnen und Klienten in den Beratungsstellen von Refugio Stuttgart e.V.. Sie sind vor Gewalt und Bedrohungen der Taliban geflohen. Viele haben selbst Übergriffe durch die Taliban erlebt, ihre Familien haben Drohungen erhalten, Angehörige wurden verschleppt oder umgebracht. Seit der Machtübernahme sind Frauen in ihren Rechten massiv eingeschränkt, alleinstehende Frauen und ihre Kinder sind besonders davon betroffen und leben häufig seit drei Jahren versteckt unter extrem prekären Bedingungen.

„Viele unserer Klientinnen und Klienten warten darauf, dass Familienangehörige endlich wie versprochen nach Deutschland ausreisen können, sich nicht länger verstecken müssen und den notwendigen Schutz vor Verfolgung finden. In unseren Beratungs- und Therapiegesprächen sitzen Angst und Verzweiflung immer mit im Raum und sind fast unmöglich zu ertragen.“, so Ulrike Schneck, Fachliche Leitung bei Refugio Stuttgart e.V..

Die Hoffnung, dass über das Bundesaufnahmeprogramm für besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan Wege nach Deutschland eröffnet werden, hat sich bisher nicht erfüllt. Am 17.7.24 berichtete die Tagesschau, dass ca. 18.700 von der Bundesregierung als schutzbedürftig anerkannte Afghaninnen und Afghanen weiter in Afghanistan, Pakistan und weiteren Ländern festsitzen. Statt über eine Kürzung der Mittel für das Bundesaufnahmeprogramm zu diskutieren, muss die Bundesregierung aus Sicht von Refugio Stuttgart e.V. dringend alle Möglichkeiten ausreizen, dass eine sichere Reise nach Deutschland ermöglicht wird. Gelingt dies nicht, müssen sich die Menschen in höchste Lebensgefahr begeben, in der Hoffnung, sich nach Europa durchzuschlagen.

 

Download der gemeinsamen Stellungnahme mit Liste der Unterzeichner

 

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